Wildtiere gehen uns alle an. Es gibt niemand Speziellen, der verantwortlich ist. Es haben sich einige Vereine und andere private Initiativen gegründet, die sich der Pflege junger und kranker Wildtiere verschrieben haben. Viele haben sich auf eine Art spezialisiert. Die Pflege wird in der Regel rund um die Uhr und auf eigene Kosten übernommen.
Wer also ein verletztes oder schwaches Wildtier gefunden hat, hat einige Anlaufstellen. Aber für all diese hochengagierten Menschen gilt ebenso: die Kapazitäten sind begrenzt.
Wer einen hilfebedürftigen Wildvogel oder ein anderes Wildtier beobachtet, den bitten wir, sich erst einmal telefonisch bei uns zu erkundigen, ob wirklich eine Notlage vorliegt. Oft werden diese Tiere unnötig der Natur entnommen. Falls doch Hilfe nötig sein sollte, beraten wir gemeinsam, wie diese Hilfe aussehen kann. Sollten wir das Tier nicht aufnehmen können, können wir Stellen nennen, die angefragt werden können. Aktuell ist es jedoch überall überfüllt.
Wenn ein Tier offenbar verletzt ist, sollte es einem kundigen Tierarzt vorgestellt werden. Dafür müssen dann in der Regel auch selbst die Kosten übernommen werden. Hier muss dann jeder für sich entscheiden, wie weit die eigene Hilfeleistung gehen kann.
Aber bitte: klärt auch im Falle, dass dem Tier beim Tierarzt geholfen werden kann, ab wo das Tier danach weiter versorgt werden kann. Eigene „Päppelversuche“ gehen meist zu Lasten der Tiere.
Wenn wir oder eine andere Stelle die Aufnahme verweigern müssen, fällt uns allein das schon nicht leicht. Niemand möchte dann beschimpft werden oder für den eventuellen Tod des Tieres verantwortlich gemacht werden. Viele Pflegende gehen emotional an ihre Grenzen und freuen sich über Verständnis, Unterstützung und Wertschätzung.
In den letzten Jahren ist das Thema „Wildtiere“ immer größer geworden. Viele Menschen haben erfreulicherweise mehr Bewusstsein für unsere Umwelt und Mitgeschöpfe entwickelt. Vor allem in der Stadt ist das Zusammenleben oft schwieriger und verletzte oder hilflose Tiere fallen eher auf. Im Tierheim Uhlenkrog kümmern wir uns seit längerem auch um verletzte Wildvögel. Vor allem Tauben, Möwen, Krähen und Wassergeflügel haben bisher den Weg zu uns gefunden. Auch Igel und heimische Singvögel versorgen die Kollegen in unserem Wildtierbereich. Dazu wurden spezielle Volieren mit Wasserbecken oder Auswilderungsluken nach und nach erbaut. Es wurden mit Hilfe von Spenden Inkubatoren für die Kleinsten und Schwächsten angeschafft und die Unterbringung für Igel wurde und wird immer weiter optimiert. So versuchen wir einen kleinen Beitrag zu leisten auch unseren heimischen Wildtieren zu helfen. Die Mitarbeitenden in diesem Revier geben wirklich alles, um möglichst vielen Tieren zu helfen. Wenn kleine Nestlinge kommen, werden diese mit nach Hause genommen, da sie in kurzen Zeitabständen gefüttert werden müssen. Auch Igel sind oft Intensivpatienten, die regelmäßig mit Medikamenten versorgt werden. Die Kenntnisse, die zur Versorgung der verschiedenen Arten notwendig sind, werden in Seminaren und Kursen erlernt und erweitert. Diesen Einsatz können wir gar nicht genug wertschätzen.
Aber auch hier – wie in allen anderen Bereichen unseres Tierheims – gibt es Kapazitätsgrenzen. Platz, Personal, Zeit und letztendlich Geld stehen nur begrenzt zur Verfügung.