Unser Naturschutzgarten

Unser Tierheim-Gelände im November: Der Nebel steigt, es fällt das Laub…

Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit können wir noch regelmäßig im Gemüsegarten frisches Grünzeug für unsere Kleintiere ernten. Die alten Gemüsesorten, die wir anbauen, sind deutlich robuster als moderne Züchtungen.

Die abgeernteten Beete in unserem Gemüsegarten bekommen eine dicke Decke aus Laub, Stroh und dem letzten Rasenschnitt des Jahres. 20cm dürfen es schon sein! Kratzt man einmal vorsichtig beiseite, was vor zwei Wochen verteilt wurde, kommen darunter Regenwürmer und viele andere Tierchen zum Vorschein. Die unterste Schicht ist etwas warm, verrottet bereits und liefert Nährstoffe für unser Gemüse im nächsten Jahr. Wir sind gespannt, wieviel von der Laubdecke im Frühjahr noch da sein wird. Was dann übrig ist, werden wir zusammenkehren und auf den Kompost geben.

Aber was ist das eigentlich: Laub? Die Blätter sind so etwas wie die Küche des Baumes. In ihnen stellt der Baum mit Hilfe von Sonnenlicht über den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll seine Nahrung her. Diese Produktion von Zucker heißt Fotosynthese.

Doch wenn sich der Winter ankündigt, müssen sich die Bäume vor Frost schützen und ihre Oberfläche verringern, um nicht von Stürmen umgeworfen zu werden. So ziehen sie den grünen Blattfarbstoff aus den Blättern und lagern ihn ein. Die gelbroten Blattfarben, die auch vorher schon im Blatt waren, sind nun zu sehen, und der Baum wirft die für ihn nun nutzlos gewordenen Blätter ab. Weil er nun keine „Küche“ mehr hat, die Nahrung herstellt, wächst er nicht mehr. Doch die Blätter haben weiter eine Aufgabe! Sie fallen zu Boden, wo sie von vielen Kleinstlebewesen erfreut in Empfang genommen werden. Eine Fülle von Bakterien, Pilzen und Regenwürmern macht sich mit großem Appetit darüber her und verwandelt die Laubdecke in wertvollen fruchtbaren Humus. Dieser liefert wiederum Nährstoffe für den Baum, und der Kreislauf schließt sich.

Unsere Gartentipps für November:

  • Verzichten Sie darauf, den Garten winterfest zu „putzen“.
  • Verteilen Sie Laub auf Gemüse- und Staudenbeeten, Sie bekommen im nächsten Jahr einen fruchtbaren, lebendigen Boden.
  • Die vielen Insekten, Spinnen und Würmer in der Laubschicht sind ein ideales Winterbuffet für Amsel, Zaunkönig, Rotkehlchen & Co.
  • Kehren Sie die Reste erst im Frühjahr vorsichtig zusammen, wenn die Pflanzen wieder austreiben. 
  • Ein großer, locker geschichteter Laubhaufen in einer ruhigen Gartenecke ist ein ideales Winterquartier für Igel.