Shady (mit Video)

Shady (mit Video)

Shady kam nach mehreren Jahren Aufenthalt und einigen gescheiterten Vermittlungsversuchen aus einem anderen Tierheim zu uns. Zusätzlich zu ihrem Hauptproblem, einem tiefsitzenden Misstrauen auch vertrauten Menschen gegenüber, stand sie in ihrer alten Umgebung aufgrund verschiedener Umwelteinflüsse unter Dauerstress, was es fast unmöglich machte, an ihren eigentlichen Baustellen zu arbeiten und so wurde ihr bei uns ein Neustart ermöglicht.

Sie zeigte sich hier zunächst sehr unsicher und ‚explosiv‘, suchte zwar von Anfang an Kontakt zu den Tierpflegern und ging grundsätzlich freundlich auf uns zu, konnte es dann aber nicht ertragen, länger als ein paar Sekunden berührt zu werden und wechselte in Sekundenschnelle von überschwänglich-fröhlichem zu abwehrend-aggressivem Verhalten.

Im Laufe der Zeit hat sie gelernt, ihren Bezugspersonen ein bisschen mehr zu vertrauen, zeigt sich sehr verkuschelt und verschmust, bestimmt aber nach wie vor selbst, wann und wie lange sie berührt werden will. Wenn sie genug hat, zeigt sie das deutlich durch ihre Körperhaltung an, hat also inzwischen gelernt zu warnen, ist aber noch nicht so weit, dass sie sich aus eigenen Stücken aus der Situation zurückziehen kann. Das bedeutet, dass sie bei Missachtung ihrer Warnsignale nach wie vor nach vorne gehen und auch ihre festen Bezugspersonen attackieren würde.

Shady ist extrem geräuschempfindlich. Die erste Zeit war es nicht möglich, mit ihr spazieren zu gehen, da sie schon im Hundehausflur die Beine in den Boden stemmte und völlig dich machte, sobald sie auch nur das kleinste fremde Geräusch vernahm. Hierzu zählte unter anderem Hundegebell hinter verschlossenen Türen… Es dauerte eine ganze Weile, bis sie uns ausreichend vertraute, um sich Stück für Stück durch den Flur zu arbeiten. Heute stellt dies absolut kein Problem mehr dar, doch ist sie beispielsweise bei Gewitter überhaupt nicht vor die Tür zu bekommen (da hält sie lieber den ganzen Tag lang an, als auch nur kurz in den Auslauf zu gehen) und auf Spaziergängen genügt ein auf Abstand vorbeifahrendes Motorrad oder Baustellenlärm, um heftige Panikattacken bei Shady auszulösen. Dann ist sie auch nicht mehr ansprechbar und es dauert lange, bis sie sich wieder beruhigt. Mit ihr vertrauten Personen geht sie inzwischen relativ souverän an normal befahrenen Straßen entlang und lässt sich in manchen Situationen auch von lauteren Geräuschen ablenken. Einmal im Wald oder Feld angekommen, blüht Shady geradezu auf. Sie wälzt sich nur zu gerne im Gras, geht gerne baden und stöbert im Gebüsch herum, wobei man hier ihren gelegentlich aufblitzenden Jagdtrieb im Auge behalten sollte.

Mit anderen Hunden kommt Shady gut zurecht, als Zweithund ist sie aber nicht unbedingt geeignet, da sie schnell eifersüchtig wird, wenn es um ihre Menschen geht und auch ansonsten zur Ressourcen- und vor allem Futterverteidigung neigt. Das sollten auch Menschen im Umgang mit ihr beachten.

Wir suchen für Shady hundeerfahrene Menschen, die ländlich wohnen, keine Kinder haben und natürlich viel Zeit und Geduld für so einen Hund mitbringen. Shady hat gezeigt, dass sie sehr lernwillig und in der Lage ist, in jedem der genannten Punkte noch an sich zu arbeiten, doch liegt noch ein langer Weg vor ihr und ihren Haltern. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sie trotz aller Arbeit wohl nie ein ‚geheilter‘ Hund sein wird. Eine ausgiebige Kennlernphase ist uns bei Shady sehr wichtig.

♥ Wenn Sie an Shady oder einem anderen Hund interessiert sind, senden Sie uns gerne den ausgefüllten Fragebogen für Hundeinteressenten zu. Dann werden wir uns bei Ihnen melden.

Weitere Information
Rasse:
Australian Shepherd Mix
Farbe:
braun
Geschlecht:
weiblich (kastriert)
Alter bei Ankunft:
*2012
Im Uhlenkrog seit:
Dezember 2016
Kennzeichnung:
Chip
Patenschaften:
Swenja Hansen, Heike Hinrichs, Frauke Laß- Spohn, Anke Ruffert, Sven Wiemert
Bemerkungen: