Djoog wurde uns von einer anderen Einrichtung übergeben, in der er einige Zeit gelebt hatte. Zu seiner Vergangenheit wissen wir lediglich, dass er wohl ziemlich hart erzogen wurde – Beschwichtigungsgesten, ausweichendes Verhalten oder knurren wurden ignoriert oder sogar gestraft, was zur Folge hatte, dass er sich irgendwann nicht mehr anders zu helfen wusste, zubiss und merkte, dass dies offenbar der einzig wirkungsvolle Weg war, sich Freiraum zu verschaffen.
Allerdings hatte diese Entwicklung auch zur Folge, dass die Menschen um ihn herum Angst bekamen und sämtlichen Konfrontationen mit ihm auswichen, bis der Sozialkontakt sich irgendwann darauf beschränkte, dass er (immer seltener) mit einer Überwurfleine ausgeführt oder mit stupidem Ballspiel „ausgelastet“ wurde.
Als wir Djoog zu uns übernahmen, wurde schnell klar, dass wir einen Hund vor uns hatten, der Menschen grundsätzlich total klasse findet, offen auf jeden zugeht und sich am liebsten den ganzen Tag lang streicheln lassen würde. Alles, solange ER die Bedingungen vorgeben konnte und die Situation im Griff hatte. Sobald sich auch nur eine Kleinigkeit änderte, kam sein inzwischen tief sitzendes Misstrauen zutage und er konnte innerhalb von Sekundenbruchteilen komplett umschalten und austeilen. Ganz, wie er es gelernt hatte.
Als wir begannen, mit Djoog zu trainieren, waren wir überrascht, wie schnell er umlernte. Innerhalb kürzester Zeit ließ er sich nicht nur anleinen (inklusive Brustgeschirr und Maulkorb, was alles am Anfang unmöglich war) sondern konnte sich bei seinen Bezugspersonen auch richtig fallen lassen, Führung und Kontrolle bereitwillig abgeben und ließ sich sogar schnell wieder beruhigen, sollte die Situation doch einmal brenzlig werden.
Aufgrund dieser schnellen und großen Fortschritte sind wir davon überzeugt, dass sich Djoog bei den richtigen Leuten zu einem sehr gut händelbaren und weitestgehend unkomplizierten Begleiter entwickeln wird. Seine Menschen müssen aber bereit sein, mit Geduld und Einfühlungsvermögen an seinen Grenzen zu arbeiten und akzeptieren, dass ein Maulkorb zumindest in der Anfangszeit zum Zusammenleben dazugehören wird. Denn trotz aller Trainingserfolge dürfen seine zukünftigen Halter nie vergessen, wie lange dieses Abwehrverhalten zu Djoogs ganz normalem Umgang mit Menschen dazugehört hat und dass er im Zweifelsfall immer wissen wird, wie man zubeißt.
Djoog ist grundsätzlich mit allen anderen Hunden verträglich, allerdings auch oft rauflustig unterwegs und kann auch mit seinen besten Kumpels plötzlich einen Streit anzetteln, weshalb wir ihn eher als Einzelhund sehen würden.
Aufgrund seiner Vergangenheit ist er leider ein absoluter Balljunkie, weshalb künftig Stöckchen, Bällchen etc. absolut tabu sein müssen. Er ist aber sehr schlau, arbeitet gerne für Futter und lernt schnell neue Dinge, weshalb es nicht schwierig werden dürfte, ihn anderweitig zu beschäftigen. Abgesehen davon gehört Djoog ohnehin zu den entspannteren Kandidaten, kann auch gut und gerne mal eine ruhige Kugel schieben und genießt es, einfach mal ausschlafen zu dürfen und bei Regen nicht raus zu müssen.
♥ Wenn Sie an Djoog oder einem anderen Hund interessiert sind, senden Sie uns gerne den ausgefüllten Fragebogen für Hundeinteressenten zu. Dann werden wir uns bei Ihnen melden.
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