Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte Baldur als Kettenhund auf der Insel Malta. 2017 brachten Tierschützer ihn nach Deutschland, wo er vor seiner Vermittlung in private Hände noch ca. 2 Jahre in einer Auffangstation lebte. Als nach 1,5 Jahren der menschliche Nachwuchs in seiner neuen Familie ins Laufalter kam, reagierte Baldur aggressiv und wurde im Tierheim Kiel abgegeben. Kahle Stellen im Fell, sein steifer Gang und blutiger Urin deuteten darauf hin, dass Baldur Vorerkrankungen mitbrachte. Ein gründlicher Tierarztcheck ergab eine ruhende Leishmaniose, eine Blasenentzündung aufgrund eines Blasensteins, Spondylosen und eine einseitige unbehandelte Hüftgelenksluxation, die die Bildung eines Pseudogelenks zur Folge hatte. Aufgrund seiner zahlreichen Diagnosen erschien es nun nicht mehr verwunderlich, dass Baldur sich – wahrscheinlich aufgrund von Schmerzen – unfreundlich seinen Menschen gegenüber gezeigt hatte. Inzwischen (März 2020) ist es gelungen, den Blasenstein aufzulösen und die hartnäckige Blasenentzündung einzudämmen. Das Fell wächst stetig nach und der Leishmaniose-Titer bleibt mit einer täglichen Dosis Allopurinol niedrig. Um die Schmerzhaftigkeit der Hüfterkrankung einschätzen zu können, haben wir bereits vor Wochen die Schmerzmittel abgesetzt. Baldur zeigte hierbei keine Veränderungen in Gangbild und Verhalten. Aus diesen Gründen haben wir im Team beschlossen, ihm vorerst keine Hüftoperation zuzumuten. Baldurs Verhalten im Tierheim war von Beginn an und entgegen der Schilderung seiner Vorbesitzer eher unauffällig. Ganz typisch für die Rasse Shar Pei schien er anfangs eher in sich gekehrt und reserviert zu sein. Nach kurzer Eingewöhnungsphase zeigte Baldur sich zunehmend freundlich und aufgeschlossen, ließ sämtliche Untersuchungen und Behandlungen ohne Murren über sich ergehen und freut sich inzwischen über jeden – auch völlig fremden – Menschen, der etwas mit ihm unternehmen möchte. Er war bei uns bisher zu keinem Zeitpunkt distanzunterschreitend, überdreht, aggressiv oder auf Streit aus. Er genießt es, ausgiebige Mittagsschläfchen zu halten und ziert sich gerne mal den Auslauf zu betreten. Riechender Sandboden und nervende Artgenossen darf man ihm gern ersparen. An seiner Umwelt hingegen zeigt Baldur mehr und mehr Interesse, besonders wenn er sie mit seiner Gassigeherin erkunden darf. Dabei geht er brav an der Leine und wäre somit auch geeignet für ältere Menschen. Aufgrund seiner Vorgeschichte sollte Baldur nicht an eine Familie mit Kindern vermittelt werden. Die Verträglichkeit mit Katzen wurde nicht getestet. Der Erstkontakt mit Artgenossen verläuft zunächst stürmisch und endet in der Regel mit Desinteresse. Es macht den Anschein, dass Baldur gern Einzelhund wäre. Wir suchen für diesen Hund erfahrene Halter – idealerweise Liebhaber dieser Rasse, die um die „besondere Art“ dieser Tiere wissen. Seine Gesundheit muss gut im Auge behalten werden, was regelmäßige Kontrollen beinhaltet. Spezialfuttermittel und Medikamente werden im Fall einer Adoption mitgegeben. Sollte zukünftig eine Operation des Hüftgelenks notwendig werden, übernimmt das Tierheim die Kosten für Eingriff und Nachsorge. Baldur hat es nach dieser Odyssee wirklich verdient, endlich im Leben anzukommen und – seiner Rasse entsprechend – seinen ganz eigenen Menschen zu finden. Wer diesen Charmeur einmal kennenlernen möchte, ist eingeladen Kontakt zu uns aufzunehmen: info@tierheim-kiel.de
{gallery}/media/jw_sigpro/users/0000000070/Baldur{/gallery}
Hi Leute, … hier mal ein erster Bericht aus meinem neuen Zuhause …. und ein paar Bilder ….. ich beim Chillen, ich beim Morgenspaziergang an der Eider …. Also … es geht mir gut, das Essen schmeckt …. ich gehe viel spazieren und da gibt’s immer einiges zu entdecken …. die weißen Geschöpfe im Hintergrund des einen Bildes sind „hübsche Kühe“, so sagt mein neues Frauchen … erst fand ich die gruselig und hab sie angebrummt, aber inzwischen weiß ich, die wohnen halt da … Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist chillen …. geht gut auf dem orthopädischen Kissen (habe ich wegen der Gelenke wurde mir erklärt). Habe übrigens einen „Personal-Trainer“, Marc heißt der und ist ziemlich cool. Es gibt nämlich so die eine oder andere „Baustelle“ (keine Ahnung was die nun damit wieder meinen…) an der wir arbeiten müssen. Na ja, ich bin ja nicht doof – gibt immer ’ne Menge Leckerlis, also mache ich mit. So, das war’s mal für’s Erste. Melde mich wieder, wenn’s was Neues zu berichten gibt. Euer Baldur
So, nun übernehme ich mal kurz: Liebes Tierheim-Team, vielen, vielen Dank, dass Baldur bei Euch eine so gute Zeit hatte und Ihr so viel für ihn getan habt. Er hat mir übrigens ganz liebe Grüße an alle Gassigeher aufgetragen – an 2 ganz besonders, die wissen jetzt, dass sie gemeint sind!! Viele Grüße Dagmar
{gallery}/media/jw_sigpro/users/0000000333/Baldur{/gallery}