Unser Naturschutzgarten

Es ist Schmetterlingszeit

Auf unserem üppig blühenden Gelände warten tausende Blüten mit Pollen und Nektar auf Insekten. Wir schauen täglich, wer sich an diesem reich gedeckten Tisch einfindet und freuen uns über viele Arten, die nach der Umgestaltung unseres Außengeländes zu einem Naturraum wieder zuwandern.

Einen herrlichen Schmetterling und seine Raupe möchten wir Ihnen vorstellen, den wir in letzter Zeit öfter beobachten konnten.

Ein tropischer Schmetterling, der sich verirrt hat? So wunderschön leuchtend rosa-oliv? Der kann  doch nicht aus Norddeutschland sein, oder?? Doch, der Mittlere Weinschwärmer ist einer unserer häufigsten Schmetterlinge! Man bekommt man ihn leider nur selten zu Gesicht, weil er nachtaktiv ist.

Sein Lebensraum sind feuchte Gebüsche. Er nimmt seine Nahrung von Blüten im Fliegen auf und steht dann wie ein kleiner Kolibri vor der Blüte. Der Mittlere Weinschwärmer ist mit einer Flügelspannweite von 45-60mm recht groß. Wie alle Schwärmer ist er ein hervorragender Flieger. Schwärmer können Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen, dabei schlagen ihre Flügel über 70mal in der Sekunde. Seine Farbenpracht ist keine Verschwendung – Schwärmer können nachts Farben sehr gut unterscheiden!

Auch seine Raupe sieht spektakulär aus. Sie wird bis zu 8cm lang und wirkt mit ihren Augenflecken wie eine kleine Schlange. Sie verpuppt sich in einem Gespinst in Bodennähe und überwintert dort. Ab Mai schlüpft dann der Falter. Die Raupe auf dem Foto fanden wir in unserer Auffahrt und haben sie auf eine Nachtkerze gesetzt, die zu ihren Futterpflanzen gehört.

Was können Sie in Ihrem Garten tun, um Nachtfalter wie diesen Weinschwärmer zu unterstützen?

Hauptsächlich eines: Verzichten Sie auf nächtliche Beleuchtung im Garten!! Gartenlampen sind Todesfallen für alles, was nachts in Ihrem Garten flattert.

Nachtfalter orientieren sich an Mond und Sternen und halten ihre Flugrichtung über einen bestimmten Winkel zu diesen weit entfernten Lichtquellen. Eine starke Lampe im Garten steht aber so nah, dass der Falter mit dieser Technik in eine ständige Kreisbahn geführt wird. Der Falter stirbt an Erschöpfung oder verbrennt an der heißen Lampe.

Sie möchten mit heimischen Pflanzen Schmetterlingen in Ihren Garten locken? Auf dem nächsten Flohmarkt am Sonntag, 3.August 10.00-14.00 Uhr bieten wir wieder aus Saat von unserem Gelände selbst gezogene Wildpflanzen zum Kauf an.

Mehr als ein Dutzend Arten werden im Angebot sein. Darunter wieder die „Wilde Karde“, lat. Dipsacus fullonum. Der Name kommt aus dem griechischen Dipsa für Durst. Wenn es regnet, sammelt sich in den trichterförmigen Blättern Wasser, das gerne von Insekten und Vögeln getrunken wird. Wenn der vertrocknete Stängel über den Winter stehen bleibt, picken Vögel gern die Samen aus den kugelförmigen Blütenständen. Aber auch Menschen wussten die stacheligen Blütenköpfe zu schätzen. Mit ihnen haben früher Weber Wollstoffe aufgeraut. 

Eine besonders schöne Karde ist gerade auf unserem Gelände zu bewundern:

Neben dem Wildpflanzenverkauf bietet Ihnen unser Gartenstand an diesem Sonntag Informationen rund um Wildbienen-Nisthilfen an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln Bienenhäuschen bauen können, die für Bienen viel nützlicher sind als die im Handel erhältlichen „Wildbienenhotels“, die fast alle nicht artgerecht und ihr Geld nicht wert sind.