Hallo liebes Tierheim-Team!
Wir müssen sehr traurig mitteilen, dass seit dem 1.11.2016 alle 4 Degus aus o.g. Vertrag auf der andren Seite der Regenbogenbrücke nagen – hoffentlich wieder ganz ohne Schmerzen….
Die 4, am 04.12.2009 bei Ihnen im Tierheim geboren, waren sehr besondere Tiere. Alle brachten uns ein riesiges Vertrauen entgegen, waren für Degu-Verhältnisse unglaublich zahm, wir haben Clickertraining gemacht – und die Jungs kleine Kunststückchen für einen Extra-Leckerbissen. Nie haben sie gebissen, dafür aber um so lieber auf der Schulter gesessen – mit Pelle konnte man so durchs ganze Haus gehen! Sie fehlen uns wahnsinnig… auch wenn sie sich in der Pubertät unglaublich gekloppt haben, wir fast 2 Jahre lang keinen Vierer-Kuschelhaufen sehen konnten, weil sie in unterschiedlichen Konstellationen getrennt saßen. Aber mit viel Geduld und Spucke wurden sie dann doch wieder unsere ViererWG.
Knapp 7 Jahre ist ein super Alter für einen Degu – aber unsere Deguhaltung endete sehr abrupt und auf einen Schlag. Im Januar ging Pelle, jahrelanger Zahnpatient, voraus, weil er die unheilbare Knochenkrankheit Osteodystrophie hatte und furchtbare Schmerzen litt. Und am 1.11. folgten ihm seine drei Brüder – die schwerste Entscheidung, die wir je treffen mussten. Lasse, der immer mal wieder einen Abszeß unterm Kinn hatte, entwickelte eine Entzündung, die mit keinem Antibiotikum in den Griff zu bekommen war – er wollte fressen, konnte aber nicht mehr, nicht mal Brei war mehr möglich. Er baute binnen 2 Wochen unglaublich ab. Bosse lief „unrund“ und das Röntgenbild zeigte eine Arthrose, die die Kniegelenke bereits nahezu komplett zerstört hatte – am Ende half hier kein Schmerzmittel mehr, er baute binnen weniger Tage rapide ab. Und Karlsson, der Hände immer doof fand und in seinen letzten Wochen ein echter Schmuser wurde, begann im September mit einer Bronchitis. Das Antibiotikum half, zurück blieben aber ein Blähbauch und ein chronisches Knacken. Auch er baute sehr ab und das Röntgenbild zeigte massive Wasseransammlungen und ein Herz, das nicht dort saß, wo es sein sollte. Um ihn kämpften wir 6 lange Woche, mit fast täglichen Tierarztbesuchen und Unmengen an Medikamenten – er wollte nicht gehen, hatte ein ganz großes Kämpferherz. Als es aber für seine Brüder keinen anderen Weg mehr gab, wog er nur noch 130 g, nur noch Haut und Knochen. Und da wir verhindern wollten, dass er noch trauern muß und an gebrochenem Herzen stirbt und es keinerlei Chance auf Heilung für ihn gab, ließen wir alle drei hier zu Hause ganz ohne Streß gehen – wir haben eine Tierärztin, die auch für Kleintiere ins Haus kommt.
Vor 4 Wochen hätte ich niemals geglaubt, dass wir mal ohne Degus sein würden… aber jetzt legen wir eine Degu-Pause ein, denn das erlebte muß erst mal sacken…
Traurige Grüße von
Familie Künstler aus Kiel
P.S. Anbei ein Foto aus besseren Tagen!