Naturnahes Tierheim

Schon lange Jahre haben wir uns gewünscht, dass die Grünflächen im Tierheim Uhlenkrog nicht nur schön aussehen, sondern auch einen ökologischen Nutzen haben sollten. Die voranschreitende Zerstörung unserer Umwelt und somit des Lebensraums für viele Tiere, Insekten und Wildbienen besorgt uns sehr.

Seit 2012 haben alle neu errichteten Gebäude und unser Carport ein Gründach bekommen und ein schönes Biotop hinter der Wildtierstation wird aufmerksam gepflegt. Aufgrund der Fülle der täglichen Aufgaben im Tierheim ist es lange Jahre dabeigeblieben.

2020 hat ein sehr engagiertes Mitglied des Tierschutzvereins angefragt, ob sie die bereits vorhandenen Beete umgestalten und mit heimischen Stauden als Insekten- und Bienenweide bepflanzen dürfe. Wir haben selbstverständlich begeistert zugestimmt.

Was sich aber daraus entwickelt hat, übersteigt unsere Vorstellung bei Weitem. Ein Beet nach dem anderen wird seitdem bearbeitet und neue Flächen erschlossen. Die verschiedensten Pflanzen werden je nach Standort gesetzt, die Bepflanzung der Beete angepasst und stetig entwickelt sich etwas Neues. Hinter dem großen Gebäudekomplex des Hundehauses gibt es mittlerweile einen großen Kräutergarten mit mehr als 120 verschiedenen Sorten. Diese können geerntet und an unsere Tiere verfüttert werden. Gerade unsere Kaninchen freuen sich hier sehr über die Abwechslung.

Innerhalb dieses Gartens entstand eine Unterbringung für Land- und Wasserschildkröten, so dass diese den Sommer draußen verbringen können. Auch für unsere gepanzerten Bewohner bietet der Garten genug Nahrung.

Ein großes Insektenhotel entstand ebenso an dieser Stelle durch die tatkräftige Hilfe unserer Ehrenamtler. Mittlerweile hat sich um die sachkundige Erschafferin unserer Tierheim-Oase eine Garten-AG gebildet, die sich um die Pflege und Weiterentwicklung des Projekts kümmert.

2021 konnten wir die Pacht für einen angrenzenden Kleingarten übernehmen. Hier planen wir einen naturnahen Garten mit vielen Lebensraum für kleine Wildtiere, Gemüse- und Obstanbau, Lern- und Betätigungsmöglichkeiten für unsere Jugendgruppe und ruhige Auswilderungsvolieren für Singvögel, die uns zur Aufzucht oder vorübergehenden Pflege gebracht werden. Aktuell wird die Fläche dafür vorbereitet.

2022 haben wir das erste Mal an der Aktion „Offener Garten“ teilgenommen. Gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz konnten wir hier vielen interessierten näherbringen, was beim naturnahen und bienenfreundlichen Gärtnern zu beachten ist. Eine weitere Kooperation mit der Stiftung ist aktuell im Aufbau.

Um das Projekt noch bekannter zu machen haben wir uns bei verschiedenen Wettbewerben angemeldet:

  • Umweltpreis Stadtwerke Kiel
  • Bürger- und Demokratiepreis 2022
  • „Wir-tun-was-für-Bienen“
  • Nachhaltigkeitspreis der Landeshauptstadt Kiel
  • „Tausende Gärten – Tausende Arten“

Wir konnten feststellen, dass sich die Zahl der Wildbienen auf dem Tierheimgelände bereits nach relativ kurzer Zeit stark erhöht hat. Immer wieder schwirren sie an uns vorbei und besuchen ihre „Weiden“. Im großen Insektenhotel wurde sogar schon der Nachwuchs einquartiert. Ganz nebenbei ist es auch eine Augenweide für unsere Mitarbeiter, Ehrenamtler und Besucher geworden.

Die Garten-AG arbeitet kontinuierlich daran, dass es so bleibt und sich stetig entwickelt.

Haben Sie Lust dabei zu sein oder mehr zu erfahren? Dann melden Sie sich gerne im Tierheimbüro. Unsere Gärtner und wir freuen uns über jede Unterstützung und auch gartenspezifische Führungen für interessierte Gruppen organisieren wir gerne.

Sie haben einen Garten oder einen Balkon? Hier ein paar Tipps, um daraus einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu machen.

          Es ist Rosenzeit! Wenn Sie in der Gärtnerei vor dem prachtvollen Angebot stehen, wählen Sie für Ihren Garten Sorten mit offenen Blüten. Nur diese bieten Pollen und Nektar. Gefüllte Blüten, so attraktiv sie für uns Menschen auch sein mögen, sind für Insekten wertlos. Bienen und Schwebfliegen werden es ihnen danken!

          Wir haben viele Wochen ohne einen Tropfen Regen erlebt. Die meisten Wasserstellen in der Natur waren ausgetrocknet. Igel, Eichhörnchen und andere Tiere leiden in solchen Zeit sehr unter Durst. Bieten Sie Ihnen täglich frisches Wasser in einer Schale an. Auch Vögel werden sich dort gern einfinden.

 

          Und stellen Sie zusätzlich eine kleine Bienentränke auf, denn Bienen können nicht schwimmen und rutschen an glattwandigen Schalen ab. Sie brauchen aber ebenfalls täglich Wasser, Honigbienen nutzen es auch, um ihren Stock zu kühlen. Für eine Bienentränke legen Sie kleine Steinchen, Zweige und Moos so in eine flache Schale, dass sie aus dem Wasser schauen und den Insekten einen sicheren Landeplatz bieten.